22. Der Turm der blauen Pferde - Franz Marc

Der Turm der blauen Pferde

Dieses Bild ist heutzutage nur mehr als Reproduktionen zu betrachten, da es seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt. Der zuletzt bekannte Besitzer war Hermann Göring. Das Gemälde wurde später im Jahr 1937, nach seiner Entfernung aus der Ausstellung ,,Entartete Kunst‘‘, in München für Görings private Kunstsammlung vereinnahmt.


Das Bild zeigt eine Gruppe von vier frontal übereinander gestaffelten Pferden in blauen Farbtönen. Die Köpfe der Pferde sind nach links gewandt und ihre fast lebensgroßen Leibern dominieren das Bild. Den Bildmittelpunkt bilden die Kruppen der Pferde. Am linken Bildrand schließt sich eine abstrahierte Felslandschaft in Gelb-, Braun- und Rottönen ab die von einem orangefarbenen gestreiften Regenbogen auf gelbem Grund überwölbt wird. Der Regenbogen und die Mondsichel sowie die Kreuze auf dem Körper des ersten Pferdes im Bildvordergrund bilden möglicherweise Marcs Intention ab, die Einheit von Kosmos und Natur darzustellen.

Das Gemälde ist in vielfältigen, voneinander abweichenden Farbabbildungen überliefert. Sie wurden als Kunstdrucke und Postkarten von Münchner Firmen wie Bruckmann oder Hanfstaengl verbreitet. Auf Grund seine Bedeutung wurde es häufig in Bildbänden, Monografien und Ausstellungskatalogen abgebildet. 

In seinem Brief an Macke vom 12. Dezember 1910 schrieb er: Blau ist das männliche Prinzip, herb und geistig. Gelb das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot die Materie, brutal und schwer.

Maler: Franz Marc
Entstanden: 1913
Entstehungsort: Sindelsdorf (Wohnort von Franz Marc)
Größe: 200 x 130 cm